3 nährende Rituale für das Jahreskreisfest Mabon

3 nährende Rituale für das Jahreskreisfest Mabon

Vom 21. Bis zum 23. September feiern wir das Jahreskreisfest Mabon als das zweite Erntedankfest. Es steht für Dankbarkeit und Fülle – aber auch für die bevorstehende dunkle Jahreszeit. Hier liest Du mehr über das Jahreskreisfest und passende Rituale.

Mabon – das zweite der Erntedankfeste im Jahreskreis

Die Tage werden merklich kürzer. Morgens hängt bereits der Nebel über dem Feld, bevor ihn die Sonne mit ihrer letzten Frühherbst Kraft vertreibt. Äpfel, Zwetschgen und Birnen reifen und sind bereit zur Ernte. Die ersten roten Hagebutten und stacheligen Kastanienhüllen hängen in Sträuchern und Bäumen. Der Herbst schiebt ganz sanft den Sommer zur Seite.

Genau in diese Zeit fällt das Jahreskreisfest Mabon. Gefeiert wird dieses Jahreskreisfest zwischen dem 21. bis zum 23. September. Nach Lughnasadh ist es das zweite Erntedankfest. Es liegt genau in der Mitte der Erntezeit. Es findet zur Herbst-Tag-und-Nachtgleiche statt. Somit ist dieses Jahreskreisfest ein Symbol für Balance, Gleichgewicht und Ausgleich.

Dank für die Ernte zu Mabon
Mabon ist das 2. Erntedankfest im Jahreskreis

Themen des Jahreskreisfestes Mabon

Mabon ist das letzte Jahreskreisfest im keltischen Jahreskreis und beginnt im November mit Samhain neu. Demnach geht das Jahr von nun an langsam aber stetig zu Ende. Es gilt Rückschau zu halten, Altes gehen zu lassen und dem zu danken, was uns in diesem Jahreskreis begleitet hat.

Mabon zählt allerdings nicht zu den ursprünglichen keltischen Jahreskreisfesten. Zwar wurde die Herbst-Tag-und-Nachtgleiche wahrscheinlich gefeiert, der Name kam jedoch erst später auf.

Dank an die Fülle und die Ernte

Das Jahreskreisfest Mabon dankt der eingefahrenen Ernte. Auch die letzten Samen und Früchte, die im Frühjahr gesät wurden, können nun eingefahren und geerntet werden.

Früher waren die Menschen auf eine gute Ernte angewiesen. Über den Sommer hinweg konnten die Vorräte für den Herbst und Winter vorbereitet werden. Die Speisekammern  wurden gefüllt. Das bedeutete Sicherheit und Überleben.

Dieses Jahreskreisfest wird auch mit einem reifen Apfel symbolisiert. Er steht für die Fülle, die Süße und die Ernte, da man ihn gut über den Winter einlagern kann.

Zwar sind wir heute nicht mehr auf diese gefüllte Speisekammer angewiesen, denn im Supermarkt können wir sie jederzeit wieder füllen. Dennoch gibt es Ernte einzufahren und Dank auszusprechen.

Reflektionsfragen zu Ernte und Dank

Vielleicht hast Du Dir zu Beginn des Jahres Ziele gesetzt, Vorhaben gemacht oder Projekte geplant. Auch diese hast Du gewässert, gedüngt und gepflegt – und möglicherweise die Früchte eingefahren.

  • Welche Projekte, Ziele und Wünsche, die Du zu Beginn des Jahres ausgesät hast, sind aufgegangen?
  • Welche Projekte haben Früchte getragen und was konntest Du in diesem Sommer ernten?
  • Für was, was in diesem Jahr aufgeblüht ist, bist Du dankbar?
Mabon – das letzte Jahreskreisfest
Mabon ist das letzte Jahreskreisfest vor der dunklen Jahreszeit

Vorbereitung auf die dunkle Jahreszeit

Mabon stellt das letzte Fest im Jahreskreis dar. Gleichzeitig findet es zum Herbstäquinoktium, der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche, statt. Das Licht hält sich für einen Moment die Waage: Tag und Nacht sind ungefähr gleich lang.

Doch von nun an übernimmt die Dunkelheit. Die Tage werden kürzer, das Licht zieht sich zurück. Damit bricht die dunkle Jahreszeit an.So sehr wir uns vielleicht auch wünschen mögen, der Sommer möge ewig bleiben – wir brauchen die Dunkelheit.

Die Natur hat sich während des Sommers alles gegeben: volle Pracht, leuchtende Farben und Fülle auf vielen Ebenen. Nun neigen sich die Kraftreserven dem Ende zu. Es wird Zeit, sich zurückzuziehen. Die Kraft der Pflanzen wandert jetzt in die Wurzeln. Daher werden nun kaum noch Blätter oder Blüten zu Heilzwecken geerntet, sondern eher die Wurzeln.

Reflektionsfragen zur bevorstehenden dunklen Jahreszeit

Auch wir erleben möglicherweise den Wunsch und das Bedürfnis, es uns gemütlich und heimelig zu machen. Und das darf sein. Gerade jetzt dürfen wir uns fragen: Was braucht es noch für mich, um gut genährt und gestärkt in die dunkle Jahreszeit zu gleiten?

  • Was tut mir während der dunklen Jahreszeit gut?
  • Wie kann ich gut für mich vorsorgen?
  • Was wird mich während dunkler Tage nähren können?
Altes loslassen zu Mabon
Zu Mabon Altes gehen lassen

Loslassen und Platz schaffen

Als letztes Jahreskreisfest im Kreis, steht Mabon für Abschluss. Der keltische Jahreskreis endet bald und das Jahr ist alt.

Genau jetzt ist ein guter Moment, um Ordnung zu schaffen und noch einmal loszulassen. So kannst Du gut aufgeräumt (innerlich wie äußerlich) in den Herbst und Winter gehen.

Der Herbst unterstützt das Loslassen und das Aufräumen. Wenn im Spätherbst die Herbststürme über das Land ziehen, nehmen sie altes Laub, abgestorbene Zweige und Äste mit. Alles, was keinen Bestand mehr hat, darf gehen und Platz für Neues machen.

Diese Qualität kannst Du Dir zu eigen machen. Bereite Dein Zuhause und Dein Inneres auf die dunkle Jahreszeit vor. Mache es Dir schön, warm – und ordentlich. Miste aus, entrümpele den Keller, erledige Aufgaben, die Dich nicht mit in den Herbst begleiten sollen. Schaffe Dir Deinen Wohlfühlort. Putze, räuchere und reinige.

Reflektionsfragen zum Loslassen

  • Von welchen Projekten / Zielen / Wünschen, kann und will ich mich verabschieden?
  • Was will ich jetzt loslassen?
  • Wo wünsche ich mir Ordnung und Klarheit?

3 stärkende und nährende Rituale zu Mabon

Mabon Altar
Errichte einen Mabon-Altar

1| Mabon-Altar errichten

Ein Altar ist eine wertschätzende Geste der Dankbarkeit. Du kannst ihn ganz nach Deinen Wünschen, Vorstellungen und Vorlieben gestalten. Als Unterlage nimmst Du am besten ein feuerfestes Tablett, wenn Du Kerzen anzünden möchtest.

Lege nun Obst, Nüsse, Blumen, Blätter, Federn, Naturfundstücke oder andere persönliche Gegenstände auf Deinen Mabon-Altar. Ich persönlich finde es wichtig, dass alle Elemente – Wasser, Feuer, Erde und Luft – physisch oder symbolisch auf meinem Altar verkörpert werden.

Lege alles ganz bewusst und achtsam auf den Altar, bedanke Dich gerne bei jedem einzelnen Stück. Platziere den Altar gerne an einer prominenten Stelle in Deinem Zuhause, zum Beispiel auf dem Esstisch oder im Wohnzimmer. So kannst Du Dich immer wieder mit Deiner Dankbarkeit verbinden.

Einen Mabon-Altar zu errichten ist ein schönes Ritual, dass Du auch wunderbar mit (kleinen) Kindern praktizieren kannst.

Warum Rituale so wichtig für uns sind, kannst Du Dir hier anhören.

Räucherritual zu Mabon
Räuchere und Reinige Dein Zuhause zu Mabon

2| Räuchern & Reinigen

Um zu Mabon das Alte hinauszubegleiten und energetisch Platz für Neues zu schaffen, ist das Räuchern eine tolle Methode. Dazu werden getrocknete Kräutermischungen, Räucherbündel oder Hölzer entzündet und mit dem entstandenen Rauch die Räume „gereinigt“.

Lüfte anschließend gut, damit das Verbrauchte auch wirklich gehen kann. Ich empfehle, eine feuerfeste Schale unter das Räucherwerk zu halten, während Du durch die Räume gehst.

Achte darauf, dass Dein Räucherwerk entweder selbst hergestellt oder hochwertig und nachhaltig, wenn möglich lokal produziert ist.

Zwar ist das Räuchern mit Palo Santo toll, doch das Holz hat einen langen Weg hinter sich.  Beifuß, heimischer Salbei oder andere reinigende heimische Kräuter haben ebenfalls eine wundervolle Wirkung.

Erntedankfest mit Freunden feiern
Feiere mit Freund:innen und Familie Mabon

3| Erntedankfest feiern

Ein Jahreskreisfest muss nicht immer im Stillen begangen werden. Es kann eine sehr verbindende Erfahrung sein, mit der Familie oder Freund:innen ein gemeinsames Erntedankfest zu Mabon zu feiern. Denn: Geteilte Freude ist doppelte Freude.

Schmückt den Tisch mit allem, was Mutter Natur jetzt zu bieten hat. Bereitet Essen aus saisonalem Gemüse zu – Kürbis, Apfel, Nüsse, Holunderbeeren, Kohl, Kartoffeln. Lasst es euch gemeinsam schmecken und dankt gemeinsam für all die Fülle um euch herum.

Auch Freundschaften können ein Ausdruck von Fülle sein. Daher dürft ihr auch ganz bewusst diese Verbindung schätzen, ehren und feiern.

Hast Du schon einmal das Jahreskreisfest Mabon gefeiert? Welches Ritual begehst Du zu diesem Fest? Teile es gerne mit mir in den Kommentaren!

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